Auch dieses Jahr hat sich die deutsche Podcast-Branche wieder bei der Podcast Convention von Spotify ‘All Ears’ getroffen. Wir von BosePark waren auch dabei. Mit einer Keynote darüber, wie wir KI Tools in der Podcastproduktion verwenden. Mehr dazu und die Links zu Podcasts, die wir mithilfe von Stimmensynthetisierung und Automation erstellt haben, findet ihr hier.
Das Spotify All Ears Line-Up 2024 hatte viel zu bieten. Neben Panels, Keynotes, Workshops von und mit Lena Kassel (Fußball MML Daily), Leonie Bartsch (MORD AUF EX), Anne Will, Ariana Baborie (Mom & Dadjokes), Laura Larsson und Simon Dömer (Zum Scheitern Verurteilt), Elena Gruschka (Mensch!) möchten wir in diesem Artikel unsere Highlights und Take-Aways mit euch teilen.
Die Wahrheit über Podcasts in 2024
Den Anfang macht Daniel K. Nikolaou von Spotify, Content & Creator Lead GSA und Interim Head of Podcast GSA mit einer Analyse: Wo steht Spotify gerade? Wie sieht die aktuelle Podcast-Branche aus? Und wie könnte sich das Medium Podcast entwickeln?
Strategischer Wandel
Spotify wandelt sich weiter vom Podcast-Publisher hin zu einer umfassenden Plattform, die Podcasterinnen und Podcastern mehr Möglichkeiten bieten soll, zur Publikumsansprache, Publikumsbindung und Publikumsaktivierung. Mit interaktiven Funktionen wie Q&A und Umfragen gibt es aktuell auf Spotify schon einige Tools dafür und weitere sollen folgen.
Der Boom der Videopodcasts
Ein großes Thema auf der gesamten Podcast-Convention: Videopodcasts. Sie wachsen auf Spotify schneller als reine Audio-Podcast-Formate. Aktuell gibt es schon 50.000 Videopodcast auf Spotify und die Beliebtheit steigt, was sich daran zeigt, dass Videopodcast auf der Plattform in Deutschland neunmal so schnell wachsen Audio-Podcasts.Spotify beobachtet, dass Video Podcast schneller entdeckt werden und ein höheres Engagement aufweisen. Das kann am neuen Discovery Feed oder den Podcast Previews liegen, aber auch daran, dass Clips von und aus Video-Podcasts regelmäßig auf Instagram und TikTok viral gehen.
Diversität
Daniel K. Nikolaou betont, dass es Spotify wichtig ist, vielfältige Stimmen und Perspektiven in der Podcast-Welt zu fördern. Weibliche Podcasterinnen prägen zunehmend die Podcast-Landschaft prägen: Etwa 40% der Top-200-Podcasts in Deutschland werden mittlerweile von Frauen gehostet, ein Zeichen dafür, dass sich das Geschlechterverhältnis langsam aber stetig verändert.
Wenn ihr Fragen habt oder mit uns zusammen arbeiten wollt, meldet euch jederzeit per Mail an podcast@bosepark.com oder über das BosePark Kontaktformular hier auf der Homepage.
Podcasts erfolgreich machen
Besonders viele nützliche Take-Aways hat der Head of Spotify Content Partnerships, Jordan Newman, mitgegeben. In seiner Keynote ging es darum, an welchen wichtigen Stellschrauben man drehen kann, damit das Publikum für den eigenen Podcast wächst
Effektive Nutzung von Bildern:
Das Coverbild eines Podcasts ist entscheidend ist, um die Aufmerksamkeit potenzieller Zuhörenden zu gewinnen. Bilder, die die Stimmung und das Thema des Podcasts klar kommunizieren, sind essentiell. Insbesondere bekannte Gesichter auf dem Cover können die Klickrate deutlich erhöhen, da sie sofortige Wiedererkennung und Vertrautheit bieten. Für unbekannte Gesichter oder abstrakte Designs rät Newman dazu, sicherzustellen, dass der Titel des Podcasts ausreichend informativ ist.
Publikationshäufigkeit und -zeitpunkt:
Die Regelmäßigkeit der Veröffentlichungen spielt eine große Rolle für den Aufbau einer konstanten Zuhörendenschaft. Newman unterteilt Podcasts in „always-on“ und „seasonal“. „Always-on“-Podcasts, die regelmäßig und das ganze Jahr über veröffentlicht werden, tendieren dazu, eine loyale Zuhörerschaft zu entwickeln. Diese regelmäßige Veröffentlichung fördert Gewohnheiten bei den Zuhörenden, was zu einer stärkeren Bindung führt. Newman empfiehlt, neue Episoden früh am Tag zu veröffentlichen.
Erhöhung der Episoden-Frequenz:
Mehr Inhalte können zu mehr Engagement führen, solange die Qualität erhalten bleibt. Newman berichtet von Erfolgen, bei denen das Erhöhen der Veröffentlichungsfrequenz zu einer höheren Bindung der Zuhörer geführt hat. Ein Beispiel ist der „Armchair Expert“, der von vier auf fünf Episoden pro Woche erhöht hat. Dies deutet darauf hin, dass Zuhörende offen für mehr Inhalte sind, wenn diese ansprechend und interessant sind.
Regelmäßigkeit:
Eine zuverlässige Veröffentlichungsstrategie hilft dabei, Zuhörende zu behalten. Newman rät dazu, bei Auszeiten Wiederholungen älterer Folgen erneut zu veröffentlichen, um den Podcast aktiv und im Gedächtnis der Zuhörer zu halten. Diese Kontinuität unterstützt die Bildung von Hörgewohnheiten und die Bindung an den Podcast.
abnehmende Hörendenzahlen:
Jordan Newman spricht in seinem Vortrag über mehrere Gründe, warum ehemalige Zuhörende aufhören könnten, einen Podcast zu konsumieren:
- Veränderungen im Tagesablauf: Veränderungen in der täglichen Routine der Zuhörenden können einen erheblichen Einfluss darauf haben, ob sie weiterhin Podcasts konsumieren. Ein Beispiel für solche Veränderungen ist der Wechsel zum Homeoffice, bei dem der Arbeitsweg entfällt. Wenn Zuhörende nicht mehr die gewohnten Zeiten haben, in denen sie früher Podcasts gehört haben, kann dies dazu führen, dass sie das Hören einschränken oder ganz aufgeben.
- Nicht mehr relevante Inhalte: Wenn sich das Leben der Zuhörenden verändert, können die Themen, die einst relevant und ansprechend waren, ihre Anziehungskraft verlieren. Ein Podcast, der nicht mit den Entwicklungen im Leben seiner Zuhörerschaft Schritt hält, kann an Relevanz verlieren.
- Zu langes Intro: Podcast-Intros müssen kurz und fesselnd sei, um die Aufmerksamkeit der Zuhörenden sofort zu gewinnen. Langatmige oder irrelevante Einführungen können zum Abschalten führen
Interaktivität:
Durch die Einführung interaktiver Elemente wie Q&A-Sessions oder Umfragen kann die Bindung zum Podcast gestärkt werden. Newman zeigt auf, dass solche Interaktionen nicht nur das Engagement erhöhen, sondern auch die Wahrscheinlichkeit steigern, dass Zuhörende dem Podcast treu bleiben.
Die Podcast-Plattformen
Beim großen Panel der Plattformen gab es Einblicke von YouTube (Andreas Briese), Spotify (Michael Krause), RTL+ (Andrea Zuska), Podimo (Friedhelm Tauber) und die ARD Audiothek (Thomas Müller) in ihre Visionen und Herausforderungen.
Der Aufstieg der Video-Podcasts
Insbesondere YouTube hat beobachtet, wie Videoformate das Engagement verstärken und neue Zuschauergruppen anlocken. Diese Entwicklung eröffnet nicht nur neue kreative Möglichkeiten, sondern auch lukrative Wege zur Monetarisierung durch Werbung und Abonnements.
Neue Monetarisierungsstrategien
Die Plattformen verfolgen verschiedene Ansätze, von werbefinanzierten Modellen bis hin zu exklusiven Abonnements. Premium-Inhalte gewinnen an Bedeutung, um zahlende Kunden zu gewinnen und gleichzeitig attraktiv für Werbetreibende zu bleiben. Tools, die Kreativen helfen, ihre Inhalte selbst zu monetarisieren, stehen dabei im Fokus von z.B. Spotify.
Podcast-Auffindbarkeit
Künstliche Intelligenz gewinnt weiter an Bedeutung im Bezug darauf, wie Menschen neue Podcasts entdecken können. Personalisierte Empfehlungssysteme und verbesserte Analysetools könnten Plattformen helfen, das Hörerverhalten noch besser zu verstehen und die Nutzererfahrung weiter zu personalisieren.
Blick in die Zukunft
Die Vertreter der Podcast-Plattformen sind optimistisch und sehen großes Potenzial für Podcasts. Crossmedialen Strategien, verbesserten Benutzererfahrungen und innovative Monetarisierungsmethoden werden an Bedeutung gewinnen und eine große Rolle spielen.
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